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August 2023. Eigentlich ein schöner Sommer. Ich weiß gar nicht, warum ich "eigentlich" schreibe. Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Volksradfahren auf dem Truppenübungsplatz bei Bergen ins Wasser fallen sollte. Unser Nachbar fragte mich ca. 6 Wochen vor der Veranstaltung, ob ich auch beim Volksradfahren teilnehmen werde. Volksradfahren? Nie von gehört und so hat er mir das Plakat zukommen lassen.
Das sogenannte Volksradfahren gehört zum Breitensport, richtet sich dabei an Familien und soll die Freude an der Bewegung (Förden) bringen. Mitmachen beim Volksradfahren kann jeder, der nach den Regeln der (deutschen) Straßenverkehrsordnung ein verkehrssicheres Fahrrad besitzt.
Nun aber wieder zum Anfang. Angeregt durch das Plakat, war mir ziemlich schnell klar, da will ich mitmachen und so fragte ich eine Bekannte, ob sie nicht Lust hat mitzufahren. Übrigens habe ich diese nette Person über die Meet5-App bei einer entspannten 22km-Fahrrad-Tour kennengelernt. Ich bin (dabei oder da) natürlich Tretroller gefahren, was sonst ;)
Ca. 10 Tage vor dem 06.08.2023 konnte man befürchten, dass das schöne Wetter wohl erst einmal vorbei sein wird. Ich sprach mit meiner Bekannten und für sie war klar, bei strömendem Regen kommt sie nicht mit. Ich war hin- und hergerissen – voll motiviert das durchzuziehen und doch skeptisch. Vielleicht hat mich auch ein klitzekleines Stückchen Bequemlichkeit zögern lassen.
Matthias hat das irgendwann so genervt, weil ich so unschlüssig war, dass er meinte: "Frag dich doch einfach, ob du auch bei Regen fahren willst. Dann hast du deine Antwort". Ich habe in der Tat nicht lange überlegt und habe Ja gesagt. Ja, ich will! Ab diesem Moment war ich dabei, mir einen Plan zu machen. Eins stand fest, egal wie das Wetter wird, ich mache mit. Und mit all diesen Gedanken habe ich mich so verdammt wohlgefühlt. Es kann auch einfach sein :)
Zusammen mit Matthias betreiben wir die TretrollerLiebe und die werbeagentur und mit unserem Magyar Vizsla Tommy traile ich regelmäßig mit meiner eigenen Mantrailing-Gruppe.
Mit ca. 30 Jahren hatte ich meinen ersten Tretroller für Erwachsene. Das war eine Abo-Prämie für eine Zeitschrift *lach*
2 x 24 Zoll hatte dieser gelbe Tretroller, aber gut gerollert ist der nicht. Heute weiß ich, dank viel Erfahrung und Wissen um den Tretroller, warum. Dennoch war genau dieser gelbe Roller die Initialzündung für meine heutige Begeisterung zum Tretrollerfahren.
Mein geliebtes Fahrrad wurde an die Tochter weitergegeben und nun bestreite ich seit Jahren in Celle alle meine Wege mit dem Tretroller.
Ich will nie wieder ohne sein :)
Klare Sache - Regensachen. Regenhose, Regenjacke und Regenponcho, man weiß ja nie, was kommt. :) Trinkwasser, Apfelminze-Tee (weil ich den liebe), ein paar Snacks und natürlich auch ein wenig Süßkram. Ach und unsere Powerbank habe ich auch noch eingesteckt. Und ich habe sie wirklich gebraucht. Das alles inklusive Proviant wurde in meine Ortlieb Satteltaschen verfrachtet. Ich liebe die Bike-Packer Classic mit ihren 2 x 20 Liter, perfekt auch um unsere Einkäufe zu erledigen.
Wichtig, wichtig und nicht zu vergessenen, mein eigener Tretroller. Ich fahre für diesen Einsatzzweck meinen MIBO GT. Allerdings ist an ihr – ja, eine sie und sie heißt Betty – inzwischen nur noch der Rahmen und die Laufräder samt Bereifung original. Alle anderen Teile wurden zwischenzeitlich individualisiert und komplett an mich angepasst – Ergonomie ist hier das Stichwort. So ist das, wenn man vom Tretroller-Fieber befallen ist.
| Name: | Keine Daten |
| Entfernung: | Keine Daten |
| Minimalhöhe: | Keine Daten |
| Maximalhöhe: | Keine Daten |
| Höhengewinn: | Keine Daten |
| Höhenverlust: | Keine Daten |
| Dauer: | Keine Daten |
Ich hatte ein paar Tage bevor es losgehen sollte überlegt, ob ich einen Aufruf starten sollte, um nicht allein zu rollern. Habe mich aber bewusst dagegen entschieden. 20-25 Kilometer zu rollern kenne ich, aber ich hatte mir mehr vorgenommen. 30 km Minimum, 40 km wären mega und 50 km der Oberknaller. Umso entspannter konnte ich diesen Tag angehen, da ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss, Punkt.
Geworden sind es dann in der Tat 43,5 km und ich habe es grundsätzlich als nicht anstrengend empfunden ... bis auf eine Ausnahme.
Das große Ziel, immer Spaß haben und entspannt die Tour genießen, habe ich erreicht. Ok, zwischendurch hatte ich einen Mini-Hänger, denn bei knapp 30 km zurück gelegter Strecke, kam ich an meine Grenze und hätte gern eine Abkürzung gehabt. Kurz darauf wurde ich aber richtig toll belohnt, denn es kam eine Abfahrt. Juhu ... ca. 2 km nur bergab rollen - und dabei die E-Bikes überholen. Jieeehaaa!
Als ich mir die Strecke später angeschaut habe, habe ich erkannt, warum ich dieses Gefühl der Erschöpfung hatte. Es ging stetig bergauf und das über mehrere Kilometer. Während des Rollerns ist mir das nicht bewusst gewesen. Beim nächsten Mal werde ich diese Steigung einfach etwas langsamer angehen.
Mein Vorhaben, alle 10 km mind. 10 Minuten Pause, ist aufgegangen. Meist wollte ich nach 5 Minuten schon wieder los, aber ich habe mich an die von mir aufgestellten Regel gehalten. Während dieser Pausen habe ich die herrliche Ruhe genossen oder ich hatte nette Klönschnacks mit anderen Teilnehmern. Dabei war natürlich auch wieder die Männerfraktion, die den Tretroller belächelt haben. Und was habe ich getan? Ich habe einen "Kerl" drauf gestellt. Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie schnell sich auf einmal die Meinung ändert. "Boar, das ist ja richtig schnell." oder "Hey, das macht ja richtig Spaß. Ist aber anstrengend." Ja, und dann kommt meine Antwort: "Alles reine Gewohnheit."
Auf dem riesigen Areal fährt die Bundeswehr regelmäßig Patrouille, um bei kleinen Blessuren, Sonnenstich oder auch Pannen zu helfen. Des Weiteren gab es drei Versorgungsstationen mit Kuchen, Bratwurst und Getränken zu angemessenen Preisen. Lange Meter Bierzeltgarnituren und Fahrräder über Fahrräder. Viele Kinder habe ich unterwegs nicht gesehen. Das lag wahrscheinlich daran, dass 90 % aller Teilnehmer mit ihrem E-Bike da waren. Gibt es eigentlich Kinder-E-Bikes? Ihr bemerkt wahrscheinlich, wie sehr mich Fahrräder noch interessieren :)
Es ist in der Tat so, dass ich gar kein Fahrrad mehr besitze und in Celle alles mit dem Tretroller mache. Der große Vorteil einer Kleinstadt (wenn man nur das Stadtgebiet nimmt).
Matthias hat mich morgens hingebracht und am Nachmittag wieder abgeholt. Einer von uns musste ja auch bei unserem Tommy bleiben. So konnten wir zusammen, bei einer Bratwurst und einem alkoholfreien Weizen, die gelungene Veranstaltung ausklingen lassen und wieder Pläne für zukünftige Dinge schmieden.
Ein toller Tag auf dem Tretroller bei schönstem Wetter und herrlicher Landschaft. Ich habe das "allein" sein sehr genossen. Ich konnte die Ruhe genießen und einfach nur ich sein.
Für das nächste Mal wünsche ich mir allerdings Gemeinsamkeit.
Im August 2024 geht es wieder los. Vielleicht fühlst du sich jetzt angesprochen?
