Tretroller Coaching und Multiple Sklerose

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Multiple Sklerose auch MS genannt und Tretrollerfahren ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es es im ersten Augenblick scheint. Im folgendem Beitrag beschreibt Melanie ihre Erfahrung zum Tretroller Coaching mit Matthias und ihrer Erkrankung.

Hallo liebe Tretroller Familie und Tretroller Interessierte.

Ich bin seit einigen Wochen stolze Besitzerin eines Tretrollers. Damit das Tretroller Fahren auch von Anfang an für mich gut funktioniert und richtig erlernt wird, habe ich das Tretroller Coaching bei Matthias in Anspruch genommen. Was soll ich sagen… Es war Spitzenklasse!!!! Da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, war meine Erwartungshaltung an mich und das Coaching mit Matthias von der TretrollerLiebe in Celle wahnsinnig hoch. Wie jeder andere Mensch, habe auch ich meine Geschichte. Ich habe MS.


 

Ich bin Melanie, 35 Jahre alt und mit Leib und Seele Physiotherapeutin.

In der Jugend war ich Leistungssportlerin, bis mir mein Körper im Alter von 23 von jetzt auf gleich hart meine Grenzen aufgezeigt hat und bei mir nach einem Jahr voller Schübe MS diagnostiziert wurde. Die letzten 11 Jahre waren sehr wechselhaft und von vielen Rückschlägen, Verzweiflung und Frustration geprägt, aber auch von neuer Motivation und Kampfgeist, dem Willen wieder aktiv zu sein. Ich habe die letzten Jahre mehr als einmal wieder das Laufen lernen müssen. Seit nun 3 Jahren geht es in klitzekleinen Schritten stetig bergauf, aber das bedeutet auch immer wieder aufs Neue viel Geduld zu haben und sich neue Ziele zu setzen und nicht danach zu streben, was einmal war. Ein Prozess, der mich hat wachsen lassen und der mich manchmal selber überrascht. Ich bin dankbar für meine Gelassenheit und Ruhe, aber auch Zufriedenheit, denn die hatte ich lange Zeit (unter anderem wegen Nebenwirkungen von Medikamenten) verloren. Kein Tag ist wie der andere, aber es ist wichtig, sich aus jedem etwas Schönes mitzunehmen.

 

Meine Motivation

Über die letzten Jahre haben sich bei mir viele Einschränkungen und Bewegungsabläufe eingeschliffen. Daher mache ich mich nun daran, die gesunden, physiologischen Bewegungsabläufe neu zu erlernen. Lasst euch gesagt sein, egal was ist, alles was ihr wieder erreichen wollt, dass schafft ihr! Viel Zeit, Geduld, Ausdauer und Ehrgeiz spielen dabei eine große Rolle und niemals aufzugeben. Es ist nicht schlimm einmal zu stürzen und frustriert sich eine Pause zu nehmen. Wichtig ist, immer wieder aufzustehen.

 

Meine Erwartungen

Nun aber zurück zu meinen Erwartungen… Sie wurden erfüllt, allerdings anders als ich es anfänglich dachte. In meiner Vorstellung habe ich überwiegend auf dem Tretroller gestanden und habe den Bewegungsablauf geübt. Immer und immer wieder… Es kam natürlich ganz anders. Auf dem Tretroller habe ich gestanden und bin gefahren, aber nur kurz.

 

Das Coaching bei Matthias

Das aller wichtigste, bei allem was neu erlernt wird, ist, dass die Voraussetzungen, die man dafür braucht vorhanden sind. Liebe und Spaß an Bewegung, das ist die größte Voraussetzung und Motivation. Dann kommen bei jedem einzelnen seine Einschränkungen dazu. Der Körper muss mit seinen Muskeln an die neue Bewegungsart herangeführt werden und gleichmäßige beidseitige Belastung ist wichtig. Noch wichtiger ist es, den Schwung und die Kraft der Bewegung zu nutzen ohne dauerhaft immer neue Energie aufzuwenden, damit es ein entspanntes gleiten und rollen wird! Knie fallen und durchschwingen lassen. Eine entspannte Pendelbewegung, wie beim Armpendel.

 

Die Realität

Was sich so leicht liest, ist in der Realität gar nicht so einfach. Ich habe Schwierigkeiten mein Bein einfach fallen zu lassen. Dies kommt von starker Spastik durch die MS, die eine Zeitlang immer mehr geworden ist. Es lag an meinem damaligen Medikament, das schleichend eine Verschlechterung meines Zustandes zur Folge hatte. Glücklicherweise haben meine Ärztin und ich es erkannt und reagiert. Mittlerweile ist die Spastik glücklicherweise nicht mehr so ausgeprägt und das ansteuern von meiner Muskulatur funktioniert wieder. Das ist ein Riesengeschenk!

 

Trockenübungen helfen

Zurück zum Fallen lassen des Beines. Solange das nicht geht, kann ich natürlich auch nicht eine lockere und gleichmäßige Pendelbewegung ins Bein bekommen und bremse mich dadurch immer wieder selber aus. Also runter vom Roller und Trockenübungen! Meine Defizite, die sich über die letzten Jahre angesammelt haben, waren schnell während des Coachings erkannt. Nun heißt es, sich diese immer wieder bewusst machen und regelmäßig daran zu arbeiten und sie auszumerzen. Wie bereits erwähnt fällt mir das Fallen lassen des Beines schwer, aber auch meine Bauchmuskeln sind wegen der MS und der langen Zeit mit schwerer Spastik schlecht ausgebildet. Dadurch falle ich nach vorne ein und stütze zu viel über die Arme. Das sorgt irgendwann für Schmerzen in den Händen und Armen. Also muss ich auch hier erstmal die Bauchmuskulatur wieder langsam an ihre reguläre Arbeit heranführen.

 

Was lerne ich daraus

Nicht nur das Roller fahren steht ganz oben, sondern auch eine regelmäßige Routine im täglichen Ablauf, der meine Defizite trainiert, dadurch kleiner werden lässt und der Spaß am Roller fahren noch größer wird! Um genau das für sich zu erkennen, ist Matthias für mich eine wahnsinnige Bereicherung. Natürlich weiß ich vieles auch selber, aber sagt es dir jemand noch mal von außen, dann hat es gleich eine andere Wirkung!

 

Nach dem Coaching

So bin ich nach dem Coaching sehr zufrieden heimgefahren, baue mir kleine Übungen in den Alltag ein und bin sehr gespannt, wie schnell sich bei mir Fortschritte einstellen. Das war garantiert nicht das letzte Coaching mit Matthias und ich freu mich schon auf die nächste Einheit mit ihm. Vielleicht berichte ich euch dann wieder von meinen neuen Erfahrungen und ob die Zeit auf dem Tretroller dann auch schon größer ist und mir das Rollern leichter fällt.

Bis dahin, bleibt in Bewegung und am treten

Melanie

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