Die Tretroller-Sommersaison 2019 ist eröffnet
28.04.2019Dein TretrollerLiebe Wunsch T-Shirt
20.05.2019Eine gemeinsame Tretroller-Tour mit dem Hund ist wunderbar. Es gibt dabei aber einige Dinge zu beachten – zum Schutz für Mensch und Hund : )
Voraussetzungen
Wir betreiben bei unseren Hundetouren keinen Zughundesport. Der Hund soll nebenher laufen und in keiner Art und Weise ziehen – die Leine darf nie gespannt sein. Leinenführigkeit ist hier Voraussetzung und das sollte vorher ausgiebig bei einem normalen „zu Fuß Spaziergang“ geübt worden sein. Erst wenn beide, der Hund und der Mensch das beherrschen, geht es an die Gewöhnung mit anschließendem Training auf den Tretroller.
Solltest du dir etwas unsicher sein, dann kann dir ein gut ausgebildeter Hundetrainer:inn sicherlich unter die Arme greifen. Frag aber bei dem Erstkontakt nach, ob der Trainer:inn schon Erfahrungen mit der Leinenführigkeit am Fahrrad hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier schon Erfahrungen mit einem Tretroller vorhanden sind, ist ziemlich gering : )
Die Fortschritte bei dem Training sind sehr unterschiedlich und man sollte sehr viel Geduld mit seinem Vierbeiner haben. Das geduldige und ruhige Training führt viel schneller zum Erfolg, als ein hektisches und lautes.
Wenn Mensch und Tier ein gut eingespieltes Gespann sind, dann kann es losgehen – fast.
Die Ausrüstung
Wir wollen die Ausrüstung kurz besprechen. Der Hund läuft an der Leine mit, aber in keinem Fall an einem Halsband – ein Hundegeschirr muß es sein.
Da der Hund auf keinen Fall zieht, benötigen wir kein speziell angepasstes Hundegeschirr wie beim Zughundesport, sondern ein ganz normales reicht in der Regel aus. Es sollte allerdings penibel darauf geachtet werden, das nichts scheuert und zu eng sitzt. Dein Hund wird dir nicht sagen, dass es etwas nicht stimmt, sondern still vor sich hin leiden. Kontrolliere daher am besten deinen Hund, nach jeder oder sogar während der Tour, auf Druck- und Scheuerstellen.
Die zweite Komponente ist die Leine. Hier nehmen wir keine „normale“, sondern greifen auf eine Hundeleine mit Zugentlastung zurück. Mensch und Hund können noch so gut eingespielt sein, es gibt immer wieder „kleine“ Überraschungen und da ist man dankbar für diese Zugentlastung. Dennoch solltest du zu jeder Zeit sehr Aufmerksam rollern, damit so wenig wie möglich solche Situationen entstehen können.
Geschirr und Leine haben wir besprochen, nun fehlt nur noch die Befestigung an den Tretroller oder Menschen. Wir befestigen die Leine nicht an dem Tretroller, sondern bevorzugen einen Hüftgürtel. Dieser Hüftgürtel hat viel mehr Vorteile, als die Befestigung am Tretroller, denn wir betreiben keinen Zughundesport.
Die Hüfte ist für diesen Fall der stabilste und beweglichste Punkt am menschlichen Körper, weil wir an dieser Stelle nicht so schnell aus Balance gebracht werden können.
Welcher Tretroller?
Irgendwie gehört ein passender Tretroller genauso zur Voraussetzung, wie das Training und die gut gewählte Ausrüstung.
Ein kleiner Mini-Scooter wird sicherlich auch irgendwie funktionieren, nur wird für den tretrollernden Mensch wenig Freude dabei aufkommen. Für die kleinen Vollgummi- oder Plastikreifen sind jedes Steinchen und Stöckchen ein Hindernis.
Schon jetzt finden sehr viele „Ex-Scooter-Fahrer“ den Weg zu uns, um sich einen Tretroller mit Luftbereifung zuzulegen. Sie berichten von Stürzen mit oft nennenswerten Folgen – da reicht die Palette von schweren Abschürfungen, über Prellungen, bis hin zu Knochenbrüchen.
Wenn man sich jetzt noch vorstellt, dabei auf einen Hund Acht zu geben… jeder kann sich hier seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Wir empfehlen in jedem Fall einen Tretroller mit Luftbereifung. Auch wenn man mit einem Hüftgurt fährt, sollte der Tretroller mindestens eine 16/16 Zoll Bereifung aufweisen. Je länger die Touren werden sollen, je größer sollte der Tretroller ausfallen.
Die Kondition
Zu beachten: Je kleiner der Hund, je langsamer wird gefahren und die Länge der Spazierfahrt wird auch erst einmal gering ausfallen.
Auch ein Hund muss unbedingt die Ausdauer/Kondition trainieren, genau wie du. So wird man keine schnelle 20 km Tour mit einem kleinen Terrier veranstalten, schon gar nicht, wenn der Hund diese Strecken noch nicht trainiert hat.
Man beginnt mit keinen Spazierfahrten und im Laufe der Zeit steigert man sich. Du musst die Entscheidungen für deinen Hund treffen, denn er wird dir nicht sagen, dass er nicht mehr kann. Wenn du bemerkst, dass er nicht mehr kann, dann hast du leider schon zu spät reagiert.
Führe deinen Hund also ganz behutsam an diese neue Art der Spazierfahrten und spätere Touren heran – das ist ganz wichtig.
Die Tour
Nun kann es aber wirklich losgehen. Wir haben geübt, die notwendige Ausrüstung angelegt und der Hund ist fit… dann los.
Zu Beginn neigt man dazu etwas zu schnell zu rollern. Das liegt daran, dass man Lust hat und sich auch etwas dem Bewegungsdrang des Hundes anpasst. Aber schon an dieser Stelle solltest du es ganz bewusst etwas langsamer angehen – dein Hund muss sich dir anpassen und nicht umgekehrt.
Der Befehl „langsam“ hat sich bei uns als sehr wertvoll erwiesen. Der Hund passt dann seine Geschwindigkeit, die des Tretrollers an. Manchmal muss man sie einfach daran erinnern.
Ziemlich häufig beginnt die Fahrt von zu Hause aus – gerade, wenn man in der Stadt lebt. Es ist von Vorteil den Hund auf der von der Straße abgewandten Seite zu führen, also rechts den Häusern zugewandt. Somit hat der Hund, und auch du, viel weniger Stress.
Laut deutscher Straßenverkehrsordnung müssen wir Tretrollerfahrer den Gehweg benutzen. Wenn du den Hund also rechts führst und auf der rechten Seite fährst, dann kommt dir weder ein Auto, noch ein Fahrradfahrer in die Quere. Na ja, solange sich andere Verkehrsteilnehmer auch an die StVo hält, was leider oft nicht der Fall ist. Solltest du auf der linken Seite fahren, was wir als Tretrollerfahrer dürfen, weil wir als Fußgänger eingestuft sind, dann führst du den Hund am sichersten auch auf der linken Seite – Straßenabgewand.
Wenn ihr dann später z. B. auf dem Feldweg unterwegs seit, dann wählst du die Seite, die du für richtig hältst. Wichtig ist, dass du immer vorausschauend unterwegs bist. Auf Wegen gibt es seitlich oft Stacheldraht o.ä., die dein Hund vielleicht gar nicht oder erst zu spät erkennt. Manchmal sind auf einer Seite auch kleine Pflöcke oder Stäbe als Begrenzung gesetzt. Wenn du hier nicht aufpasst, fährst du links und der Hund läuft rechts vorbei – das gibt einen heftigen Ruck… in den meisten Fällen greift hier dann die Zugentlastung der Leine und man ist dankbar, dass man sich genau für so ein System entschieden hat. Schön ist das aber auf keinem Fall.
Ganz wichtig ist auch darauf zu achten, dass man auf den Waldwegen etc. den Hund nicht zu weit am Rand führt. Hier gibt es z.B. Pflanzen etc., die sich auf der Höhe des Hundekopfes befinden. Das kann sehr gefährlich werden, wenn dann die Stengel und anderes andauernd in die Augen des Hundes schlagen. Entzündungen und schlimmeres sind dann die Folgen. Außerdem wird der Hund in seiner Sicht stark eingeschränkt, weil er die Augen nicht ganz entspannt geöffnet lassen kann. Er wird in Zukunft nicht gerne mit dir zusammen auf Tour gehen.
Aber auch hier habe ich noch einen kleinen Tipp für dich:
Wir haben unserem Tommy „rechts“ und „links“ beigebracht. Im Gegensatz zum Fahrrad, muss der Hund nicht um unser Fahrzeug laufen, sondern er kann ganz einfach über das Trittbrett die Seite wechseln. Dabei ist der Befehl „rechts und „links“ ungemein wertvoll. Diesen Befehl kann jeder Hund lernen – du musst einfach nur Geduld und Zeit aufwenden und irgendwann klappt es. Natürlich ist auch hier „dein konsequent sein“, der Schlüssel zum Erfolg – wie immer beim Hundetraining.
Übrigens wenden wir das auch bei einem ganz normalen Hundespaziergang an – wirklich sehr hilfreich.
Wenn du dann also aufmerksam und vorausschauend rollerst und Personen siehst oder Hindernisse entdeckst, kann kannst du schnell anhalten und deinen Hund ganz entspannt auf die abgewandte Seite schicken.
Ach ja: Es ist sehr wichtig genügend Wasser für Hund und Mensch mitzunehmen. Gerade bei warmem Wetter ist es notwendig dem Hund immer wieder zwischendurch etwas zum Trinken anzubieten.
Bei Temperaturen, die auch dich sehr anstrengen, ist es sogar anzuraten gar keine Tour mit dem Hund zu starten. Es kommt im Sommer häufiger vor, dass wir kaum mit Tommy fahren – es ist dann einfach zu warm. Wenn überhaupt, dann ganz früh am Morgen oder hin und wieder Abends – bitte achte darauf, zum Wohle deines Hundes.
Und wenn ich schon bei diesen Dingen bin, die immer wieder nicht beachtet werden, habe ich noch einen weiteren Hinweis bei heißem Wetter.
Wenn du keine fünf Sekunden mit deiner Hand auf dem sonnenerhitzen Asphalt aushaltet, dann mutet das nicht den empfindlichen Pfoten deinem Vierbeiner zu. Er läuft gegebenenfalls recht lange darauf und dann wird es immer heißer und er verbrennt sich. Asphalt und Steine können sehr heiß werden. Ich habe es schon selbst erlebt, dass die Pfoten des Hundes zu Qualmen begannen… schnell erkannt und das Schlimmste vermieden.
Das sind alles so Kleinigkeiten, die man als Anfänger einfach nicht auf dem Plan hat. Ich habe aber auch schon erfahrene Hundeführer erlebt, die es einfach vergessen haben.
Die Belastungsgrenze
Grundsätzlich sollte der Hund bei dem Beginn nicht zu jung sein. Wir haben in Erfahrung gebracht, das ca. 1 Jahr ein gutes Alter ist. Unser Magyar Vizsla Tommy ist mit ca. 3 Jahren ausgewachsen und kann dann komplett belastet werden. Am besten ist es, wenn du bei deinem Tierarzt die notwendigen Informationen für deinen Hund einholst.
Wenn Du dich an diese Empfehlungen hältst, dann steht deinen zukünftigen Rollertouren nichts mehr im Weg. Diese Bewegung wird dir mit einem ausgeglichenen Hund gedankt und natürlich wird dein Körper es dir auch danken.
Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude und Entspannung dabei.
PS: Bestimmt gibt es noch viel mehr Tipps rund um das Thema. Wir freuen uns, wenn du uns deine Erfahrungen zukommen lässt.
Ausrüstung von Matthias:
Yedoo Trexx 26″/20″
Hundegeschirr
Zugleine
Hunde-Trekking-Gürtel