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Unsere DIY Lenker-Fototaschen
3.04.2018
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Übersicht

Die deutsche Tretroller Meisterschaft – A race in the park –

Deutsche-Tretroller-Meisterschaft-2017-Meppen

Das inklusive Radsportwochenende 2017 – die deutsche Tretroller Meisterschaft – im Racepark Meppen unter dem Motto „a race in the park“.

Die offene deutsche Tretroller Meisterschaft 2017 wurde dieses Jahr auf dem wirklich attraktiven Gelände des Fun-Park-Meppen ausgetragen und wir waren mit „Frida“ und „dem Schwarzen“ mit dabei.

Als wir von der deutsche Tretroller Meisterschaft hörten, wurde sofort recherchiert wie weit dieser Ort von uns entfernt ist – 240km. Das ist schon eine Strecke, die man nicht einfach „mal so“ auf sich nimmt.

Unsere Planung begann und es sollte ein gemütliches Wochenende werden. Merkwürdiger Weise war keine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen – Ferienzeit und außerdem waren wir nicht bereit über einen von uns festgesetzten Geldbetrag hinaus zu gehen. Wahrscheinlich haben wir mit unserer Anfrage einfach zu spät begonnen… aber „Meppen“, so dachten wir jedenfalls. Falsch gedacht.
Wir berieten uns und aus zwei Tagen wurde einer – der Samstag.

Sicherlich kennt ihr das auch; So zwei bis drei Tage vorher hält man nach dem Wetter des Zielortes Ausschau. Schon recht früh zeichnete sich für Samstag schlechtes Wett ab – Regen also. Wir entschieden uns um und machten den Sonntag „dingfest“. 100% Sonntag., egal wie das Wetter ist… wir wollten unbedingt mit dabei sein.
Der Samstag war dann erwartungsgemäß voller Regen und die Hoffnung auf einen regenfreien Sonntag wuchs.


Sonntag


Am Sonntag so früh aufstehen. Man erwacht und freut sich auf den Tag, denkt aber „Noch einen Augenblick…“ Wir benötigten dann aber doch nicht so lange um aus den Federn zu hüpfen.
Zuerst gaben wir das Beste vor dem Spiegel und danach wurde das gepackte in das Auto verfrachtet. Zum Schluss noch „Frida“ und den „Schwarzen“ auf unser Paulchen geschnallt und los ging es.
Nach ca. 3 km fiel Gabi ein, dass sie unser Proviant für den Weg liegen gelassen hat. Also wieder zurück und jetzt geht es aber los.
Nein, das darf doch nicht wahr sein. Nach ca. weiteren 8 Kilometern fiel Gabi ein: „Oh, ich habe die GoPro nicht eingepackt.“
Und wieder eine Kehrtwende. So gefühlt wären wir schon längst in Meppen angekommen.
Aber nun ging es wirklich los. Hätte jemand von uns nun noch etwas vergessen, dann wäre es uns egal gewesen.

Die Fahrt verlief recht ereignislos. Wir starteten bei schickem Wetter und umso blöder war es, als ca. 60km vor dem Ziel der Begierde, die deutsche Tretroller Meisterschaft, Wolkenbrüche zu verzeichnen waren. Gabi schmiss ihr Wetterradar an und behauptete: „Wenn wir da sind, hört es auf.“ Matthias hingegen nahm es eher wie eine Warnung dem Regen gegenüber und als Hoffnung auf.

Dank Navi wurden wir fehlerfrei zum Race-Park, dort wo die deutsche Tretroller Meisterschaft stattfinden sollte, gelotst, . Na ja… apropos Navi – dieser kleine Gedankenausflug sei gestattet: Wenn man eine Navi mit Onlinekarten bei schlechten Sendequalitäten nutzt, dann hilft einem solch eine Navi oft in entscheidenden Momenten mal gar nichts. Dann ist es toll einen Beifahrer zu haben, der schnell eine andere App startet, damit man auf Kurs bleibt. Gabi lotste und Matthias chauffierte.

Wir kamen also an. Upps… so viele Fahrradfahrer… wo Tretroller? Wir schlängelten uns durch die kleinen Ministraßen des Race-Park Geländes. Etwas rechts, einmal drehen, dann geradeaus, schräg rechts, jetzt nach Gefühl „da lang“ und da – der erste Tretroller in Sicht. Hier sind wir also richtig. Es hätte ja auch sein können, das nach dem starken Regen, alle nach Hause gefahren sind.
Ach ja, der Regen: Gabis Prognose ist tatsächlich eingetreten: Fast Sonnenschein. Die letzten Tropfen wurde aus den Wolken gepresst und der allerletzte Rest von der darüber liegenden Sonne verdunstet um dann den blauen Himmel frei zu geben. Es fühlte sich so an wie „Nur für uns..“ Wir freuten uns sehr darüber.
Noch vorsichtig ein Parkplatz angepeilt und schwupps, wir standen – wir sind angekommen.


Die deutsche Tretroller Meisterschaft und keiner kennt uns


Wir ließen unsere Köpfe kreiseln, aber natürlich war keiner der uns begrüßen kommt – uns kennt doch hier gar keiner. Also erst einmal aussteigen, die Beine von der Fahrt strecken und die Treties abschnallen. Wir waren noch mittendrin bei auspacken da wurde Gabi plötzlich von einem Mann herzlich in den Arm geschlossen und Bussi links, rechts, links. Verwunderung… wer ist das? Gabi sortierte diesen Mann gedanklich ein und begrüßte ihn mit „Andre“, peinliches Schweigen… nein, das ist er nicht. Es handelte sich um Vincent Gooiker von Stepshop.nl , der Gabi von ihren Social Media-Aktivitäten kennt und inzwischen auch weiß, dass wir hier im Raum Celle (rings um Hannover und Braunschweig) Tretroller verkaufen. Eine wirkliche herzerfrischende Begrüßung. Gabi hat sich riesig gefreut „erkannt“ zu werden.

Dann bekamen wir die Info, dass ein Tretroller-Rennen in wenigen Minuten startet. Matthias machte sofort seine Kamera klar, prüfte die Einstellungen und schwupps ging es zur Strecke. Eine echt große Strecke, wir waren beeindruckt. Man erklärte uns, dass es sich um einen Kurs von 2km handelt.
Matthias brachte sich in Position und machte dann das, was er immer macht – er fotografiert 🙂

Es war schon toll, einmal bei einem Rennstart von Tretrollern dabei zu sein. Und dann auch noch die deutsche Tretroller Meisterschaft. Tolle Tretroller waren mit dabei. Sonderanfertigungen aus Carbon bis hin zu Standardmodellen waren dort zu sehen und natürlich sind die verwendeten Schuhe für uns auch von großen Interesse, denn ist das schließlich der Antrieb für so einen Tretroller und da ist guter Grip und Stoßabfang enorm wichtig.
Wir haben uns natürlich schon vor längerer Zeit damit beschäftigt und auch ausgestattet – dennoch lohnt sich ein Blick auf andere Fahrer, denn wann sieht man schon einmal so viele Tretrollerfahrer auf einem Haufen.
Interessant sind für uns auch die enorm verschiedenen Tritt-Techniken, denn auch das ist einer der Schlüssel für ein gutes Fahren – bei einem Rennen sowieso. Der eine macht sich nach dem Abstoßen extrem lang und der andere geht etwas mehr in die Hocke. Die Beine werden verschieden hoch „geschleudert“… so viele Fahrer und Fahrerinnen und immer dieses „Tapp.. Tapp … Tapp“ vom Antritt.

Dann der Zieleinlauf nach 8 Runden, also 16 Kilometern. Die Hände werden erschöpft nach oben gehalten und die eine und andere Siegerfaust ist zu sehen… der eine mehr, der andere etwas weniger erschöpft. Am Rande der Strecke beglückwünschen sich die Teilnehmer und einige fallen sich in die Arme – ein fairer Sport. Der Vicent, der einzige den wir kennen, hat den 3. Platz belegt. Irgendwie sind wir stolz auf ihn.

Matthias hat seine Fotos im Kasten und eilt zu Gabi, um zu besprechen was als nächstes erforscht wird. Nach kurzem hin und her entscheiden wir uns für den „Turm“.


Der Turm


Bei diesem Turm handelt es sich um ein ehemaliges erdgasgefeuertes Spitzenlast-Dampfkraftwerk in Meppen-Hüntel von 1974.
Im Jahr 2000 wurde es stillgelegt und dann anschließend vom Funpark Meppen umgestaltet.
Der Kühlturm ist 131 stattliche Meter hoch und von außen mit einer Weltkarte von dem Schweizer Künstler Christoph Rihs 1994 bemalt. Laut Guinness-Buch der Rekorde handelt es sich um die größte Weltkarte der Welt.

Toll… da müssen wir unbedingt hin. Dort angerollert gekommen sehen wir, dass der Turm sogar noch auf einem Berg mit einem steilen Anstieg steht. Da war dann erst einmal nicht viel mit Rollern… wir mussten schieben, freuten uns aber schon jetzt auf die Abfahrt 🙂
So, oben angekommen – „Prust“. Verschiedene Eingänge sind zu sehen und wir entschieden uns für diesen.
Und jetzt mal ganz ehrlich… bei dem Eintritt ist es ein komplett unwirkliches Gefühl – als würde man auf einem fremden Planeten landen und ihn zum ersten Mal betreten. Elite Dangerous Spieler kennen das vielleicht : )

Dieses Szenario könnte auch zur einer Filmkulisse eines Science-Fiction Film gehören. Sand, überall Sand. Aber nicht ebenerdig sondern in Hügeln, so dass man an den meisten Stellen nicht das Ende einsehen kann.

Und dann dieses phänomenale Echo. Wenn man direkt an der Wand steht und jemand von der anderen Seite etwas sagt, dann dreht man sich automatisch um, weil man denkt das jemand neben einem steht.
Nach etlichen „Huu huus, Plopp und Trampelgeräuschen kramen wir unsere Kameras raus. Gabi muss natürlich erst einmal die Gegend erforschen, um für ihre „Frida“ das geeignete Szenario zum Ablichten zu finden und selbstverständlich muss auch ihre bekannte Klammerpic-Serie gefüttert werden.

Matthias tappst im Sand herum, macht ein paar Videos und sucht ebenfalls nach Motiven.

Es dauert eine Weile… bei dem Sand kommt man aber auch wirklich nur beschwerlich voran, Bergauf und Bergab… aber dann haben wir unsere Bilder im Kasten. Wir befinden uns nun an dem größeren Eingang und gehen hinaus. Ein toller Ausblick erwartet uns und muss natürlich auch festgehalten werden.
Dann entschieden wir uns zu einer Live-Übertragung via Instagram – schließlich hatten wir das unseren Menschen zu Hause versprochen. Leider war die Sende- und Empfangsleistung auf dem kompletten Gelände sehr schlecht und an eine Live-Übertragung war nicht zu denken. Wir drehten dennoch unser kleiner Live-Selfie-Video.
Später starteten wir auf dem Parkplatz einen weiteren Versuch, der aber auch nicht funktionierte – echt schade. Noch blöder war, das Matthias blödes Smartphone die Videos dann doch irgendwie in ganz kleinen Brocken in VOLLER Auflösung zu Telegram hochlud. 1GB wurde von seinem Datenvolumen sozusagen für nichts verbraucht – grrr.
Wir arbeiten an der Technik : )

Danach den beschwerlich erklommenen Aufstieg abwärts – juchuuu einfach klasse, das macht Spaß.
Wir fuhren ein wenig auf dem Gelände herum um dann wieder an unserem Auto anzukommen – Nahrungsaufnahme. Wir haben ja immer etwas für die Fahrt dabei, auf diesen überteuerten und mit Großkantinengeschmack versetzten Raststättenfraß haben wir einfach keine Lust. Das darf man ja auch mal so sagen, oder?


Kontakte und Rekordjagd


Nach der Fütterung wurde es Zeit sich bei Vincent sehen zu lassen. Schön, dass ein Tretroller-Händler vor Ort war (Vincent von Stepshop), der eine auch stattliche Auswahl zum Probefahren mitgebracht hat. Davon machten wir reichlich Gebrauch und tauschten uns intensiv über eine Stunde lang mit ihm aus. Dabei lernten wir noch den einen und anderen freundlichen Tretrollerfahrer kennen.

Dann mussten wir aber los – es stand eine Rekordfahrt auf dem Programm an der wir unbedingt teilhaben wollten. Hier durften alle Teilnehmer quer durch alle Klassen teilnehmen. Radfahrer, Tretroller, Liegerad, Velomobil ,Ruderrad und Spaßräder aller Art. Leider waren wir mit einem kleinen Mädchen noch die einzigen Tretrollerfahrer. Die meisten waren schon abgereist oder am am Packen. Klar, sie waren ja schon länger hier und der Samstag war komplett verregnet… das kann man verstehen[, dennoch war es aber für uns schade.]

Die Vorbereitung zu dieser Rekordjagd begann. Alle versammelten sich auf dem Vorplatz. Es verzögerte sich alles etwas, da es am Vormittag aus Kübeln gegossen hatte und die Rennen nach hinten verschoben wurden und deshalb noch eine Siegesehrung im Gange war.
Das Warten war aber kein Problem. Man unterhielt sich, klingelte im Schwarm mit und genoss das inzwischen tolle Wetter.
Dann sollte es aber losgehen. Eine kurze Erklärung seitens der Orga und wir wurden auf die Rennstrecke gelassen. Wir mit unserer Frida und dem kleinen Schwarzen auf einer Rennstrecke… ha, einfach toll. So waren wir wenigstens ein kleiner Teil für die deutsche Tretroller Meisterschaft.
Bei diesem Rennen, das übrigens vom InduS Emsland (Inklusion durch Sport im Emsland) ausgerichtet wurde, geht es darum so viele Runden wie möglich von allen Teilnehmern zusammen zu fahren. Da es zum ersten Mal stattfand, ist das erfahrene Ergebnis das Maßstab für das kommende Jahr.

Die grüne Fahne signalisiert, dass alles ok ist und der Start bevor steht. Alle schauen auf die Ampel… bei grün geht es los… grün…
Matthias kann sich nicht beherrschen und muss natürlich voller Ehrgeiz zeigen was er kann… er tritt los und lässt Gabi hinter sich. Nach ca. 200 Metern macht sein Vorderrad Geräusche.
Anhalten und checken was los ist. Mist. Gefummel hier und Gewackel da… komisch, die Bremse ist in Ordnung. Gabi fährt lächelnd an ihm vorbei. Da er keine Sporthose an hat, sondern eine normale Jeans, war der Gürtel zum Tretroller- Runden-Rekord-Wettbewerb mächtig eng geschnallt – schließlich möchte man ja eine gute Figur machen und nicht mit runter gelassener Hose auf der Strecke stehen.
Übergebeugt und gebückt wird der Fehler gefunden – das vordere Schutzblech, eigentlich aus Plastik, ist irgendwie verwunden uns schleift am Rad. Hin und her geruckelt, ein Test… ja es geht und los.

Upps, fast letzter… nun aber Stoff – obwohl es nicht wirklich um etwas geht. Egal. Durch das blöde Gebücke, den zu engen Gürtel und die dadurch verursachte komische Atmung, setzten Seitenstiche ein.
Zähne zusammen und durch. Wenigstens noch Gabi einholen. Und sie wurde eingeholt, aber nur weil sie langsamer fuhr und schon Filmbereit an der Seitenstrecke stand um Matthias mit „Lauf Forrest, lauf…“ und einem Lachen anzufeuern.

Zwei Runden (also 4 Kilometer), mit Seitenstichen, im ziemlich starkem Tempo fuhren wir. Dann entschieden wir Schicht zu machen… schließlich hatten wir keine Sachen zum Wechseln dabei und mussten ja auch noch 250km nach Hause fahren…
Am Rande der Strecke konnten sich die Sanitäter in Richtung Herrn Stanke nicht den Kommentar verkneifen: „Hey, nicht zusammenklappen, wir haben heute keine Lust mehr.“


Ausklang


Wieder am Auto angekommen, gab es Wasser über den Kopf und das eine und andere Gespräch mit netten Menschen um uns herum.
Wir entschieden uns nach oben zu fahren. Oben deshalb, weil die Rennstrecke etwas tiefer liegt, damit sie von den angrenzenden Plätzen besser eingesehen werden kann. Auch das soll nicht unerwähnt bleiben: Der Funpark-Meppen ist ein wirklich gut angelegtes Gelände mit sehr vielen Möglichkeiten, den wir komplett ohne Bedenken weiterempfehlen können und werden.

Obwohl bei uns immer reichlich Proviant mit „on Board“ ist, ist immer für eine Bratwurst und ein Crêpes Platz. Wir setzten uns an einen der zahlreichen Tische und genossen von „hier oben“ das Treiben „da unten“ unter Sonne mit guter Laune.

Schon bald drang aus den Lautsprechern eine Ansage zu uns, dass es Medaillen für die Teilnehmer des Rundenrekord gibt. Dazu wurde dann auch gleich das Ergebnis mitgeteilt. Wenn wir uns richtig erinnern, sind 430 Runden zusammen gekommen – davon haben wir immerhin 4 beigesteuert… auch daran arbeiten wir : )

Die Medaillen haben wir uns aber dennoch mit Stolz umhängen lassen und sie werden bei uns auch einen Ehrenplatz erhalten – schließlich handelt es sich um einen Rekord.

Die Menschen wurden weniger, ein Blick auf die Uhr verriet das es schon 18 Uhr ist – die Zeit hier ist wie im Flug vergangen, wie das immer so ist wenn man sich wohlfühlt.

Auf zum Auto, alles verstauen, „Frida“ und den „Schwarzen“ wieder an Paulchen festgeschnallt und ab nach Hause. Die Navi sagt uns das die voraussichtliche Ankunftszeit 21.30 Uhr sei.
Brumm brumm, eine winkende Fahrt über das Gelände ein letzter Blick, tschüß deutsche Tretroller Meisterschaft und wir kommen nächstes Jahr gerne wieder – ganz bestimmt.

Hier geht es zur Bildergalerie – Viel Spaß beim Anschauen!

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